Dies ist die Seite zur Moto Guzzi 1200 Sport (Carc-Modell)
und die Startprobleme, die man mit diesen Modellen haben kann
so sah die Guzzi aus, als ich sie gekauft hatte
und so, nach dem Umbau auf Hepco Becker Kofferträger, Storm Sportauspuff und eine Cockpitverkleidung von Däs Mototec
Die Moto Guzzi 1200 Sport ist ein tolles Motorrad und fährt sich hervorragend. Ich habe sie ausgewählt weil ich ein Motorrad wollte, dass sowohl auf längeren Strecken bequem ist (sie passt für mich (ich bin 1,95 cm groß)) und, auf der anderen Seite, agil genug um sie auch mal sportlicher zu bewegen. Sie ist mit 95 PS und etwa 100 Nm Drehmoment ausreichend motorisiert und zieht aus niedrigen Drehzahlen sauber durch (ohne Leistungseinbruch, wie er bei den 4-Ventilern wohl vorkommen kann).
Startprobleme Moto Guzzi Carc Modelle
Anfangs hatte ich Probleme wenn ich das Motorrad abgestellt hatte und neu starten wollte. Zunächst ging ich von einem Problem mit der Batterie aus, nach einer Ladepause sprang das Motorrad ohne Probleme wieder an.
Eine Recherche im Internet ergab, dass es bei den so genannten CARC-Modellen (das sind die mit den Einarmschwingen) immer wieder mal zu Problemen beim Starten kommen kann (bei warmen Motor) Besonders ungeschickt ist das wennn Du auf einer Ausfahrt eine Pause machst und das Motorrad sprint einfach nicht mehr an. In meinem Fall passierte beim Druck auf den Anlasser vermeintlich gar nichts. In einer leisen Umgebung zu hören, dass das Starterrelais klickt.
Beholfen habe ich mir zunächst mit einem zusätzlichen Starterknopf unter der Sitzbank, hierzu gibt ein Video aus dem Jahr 2013 (youtube Moto Guzzi starting problem solved). Hierbei wird, zusammenfassend gesagt, ein zusätzliches Kabel vom Pluspol der Batterie über einen Taster an den Anlasser (das Anlasserrelais) geführt.
https://www.youtube.com/watch?v=kIpWQE6jaL4
Das hat schon mal funktioniert, war halt nicht immer sehr komfortabel.
Zündschlüssel auf Zündung, Anlasserknopf betätigen, feststellen, dass das Motorrad nicht anspringt, Zündschlüssel abziehen, Sitzbank entriegeln und abnehmen, Zündschlüssel wieder einstecken und auf Zündung drehen, Kontrollieren, dass der Leerlauf eingelegt ist, Anlasserknopf unter der Sitzbank drücken, wenn das Motorrad angesprungen ist, Sitzbankwieder anbringen, Handschuhe, die man vorher ausgezogen hat wieder anziehen und dann kann´s los gehen.
Ich dachte mir, dass es doch auch eine geschicktere Lösung geben müsste. Herr Däs von DÄS MOTOTEC hat in einem Gespräch bestätigt, dass das Problem bei warmen Motor auftritt, dann ändert sich ein Wiederstand und im Kabel das zum Anlasser führt kommt zu wenig Spannung an um das Anlasserrelais anzuziehen. Bei einem amerikanischen Motorradhändler gibt es ein so genanntes Starter Relay Fix Kit, ein Bild davon hab ich hier gefunden : http://www.guzziriders.org/click-no-start-professional-upgrade-kit_topic3123.html. Es handelt sich um ein Stück Kabel das zwischen dem Starterrelais und dessen Sockel angebracht wird und bei dem zusätzlich 12 Volt von der Batterie eingeschleift wird.
Zunächst dachte ich an einen einfachen Nachbau, das war aber nicht möglich, weil ich die Teile (Sockel und Gegenstück) nicht gefunden habe. Dann habe ich mich für dafür entscheiden, einfach ein Standard-Releais zu verbauen und die 12 Volt für den Arbeitsstrom direkt von der Batterie einzuschleifen (über den Kabelbaum kommt hier, wie oben schon geschrieben, zu wenig Strom an).
Zunächst muss das Starter Relais identifiziert werden. Das geht am einfachsten wenn man gerade wieder das Startproblem hat und fühlt (in dem man den Finger auf das Relais legt) welches Relais klickt wenn man den Anlasserknopf betätigt. Bei mir sah das etwa so aus:
Die Anschlüsse sind 6,3 mm Flachstecker:
Das abgezogene Relais (die Bezeichnung lautet, so weit ich mich erinnere, L5A), auf diesem ist leider kein Anschlussschema abgedruckt.
Laut dem Schema auf kompatiblen Relais, sollte es so sein wie oben aufgeschrieben (in dem Fall vom Relais aus gesehen).
Rechts der Schaltstromkreis, links der Arbeits/Laststromkreis (am Sockel ist der Arbeitsstromkreis entsprechend rechts)
An der Stelle ein Hinweis: Ich übernehme keine Verantwortung für falsch angeschlossene Releais und die daraus resultierenden Folgen.
Hier das Material, das ich verwendet habe. Ich wollte, wie oben schon gesagt, ein "normales" KFZ-Relais verwenden (für das problemlos überall Ersatz zu bekommen ist).
Und hier mit angebrachten Flachsteckern. Die +12 Volt für den Arbeits-/Last-Stromkreis werden direkt von der Batterie über eine Sicherung eingespeist (am Relais Anschluss 30). Die Kontakte für den Steuerstromkreis (am Relais 85,86) sind hier mit den schwarzen und weißen Kabeln verbunden. Der geschaltete Kontakt des Relais (87) ist mit dem gelben Kabel verbunden.
Bei Weitervewendung des vorhandenen Relais würde es ausreichen, die drei Anschlüsse des Relais, die mit dem Sockel verbunden werden müssen, jeweils mit einem Stück Kabel mit einem Flachstecker und einem Gegenstück zu verlängern und die 12 Volt für den Arbeits/Laststromkreis ebenfalls direkt (über eine Sicherung) einzuspeisen.
Und hier eingebaut.
Der Sockel des ursprünglichen Starter Relais im Detail:
Und noch einmal der Hinweis: Ihr seid für die richtige Anschlussbelegung selbst verantwortlich (die Farben der Kabel können durchaus variieren).
Mit ausreichend geladener Batterie spring die Guzzi nun zuverlässig an, und notfalls gibt es noch den zusätzlichen Starterknopf
Bei der Gelegenheit noch eine andere Geschichte.
Nach der Montage der Cockpit-Verkleidung kam nach dem Einschalten der Zündung der Hinweis Display "Enter Usercode" und zwar nur der.
Nach dem Rückbau der Verkleidung und dem Entfernen der oberen Gabelbrücke, um dem Fehler auf die Spur zu kommen, habe ich letztendlich das gefunden:
Das Kabel zur Wegfahrsperre war beschädigt (durch eine Schraube der Cockpitverkleidung, vermutlich wird das Kabel normalerweise anders geführt). Die Wegfahrsperre lässt sich in dem Fall nur durch die Eingabe des User-Codes wieder aufheben. Sprich den sollte man nach Möglichkeit kennen, bzw. gesetzt haben.
An der Stelle ein Gruß an alle Biker ...